Leben und Lernen am Beruflichen Gymnasium
Nach einem erfolgreichen Abschluss der 10. Klasse an eine weiterführende Schule zu wechseln und die Herausforderungen einer gymnasiale Oberstufe anzugehen, ist eine von den Schülern sehr bewusst abgewogene Entscheidung, da sie selbständig und in Abwägung zwischen einer Vielzahl an Ausbildungs- und Qualifizierungsoptionen getroffen wird.
Geprägt sein soll das Lernen ab Klasse 11 durch eine zunehmende Selbständigkeit im Lernen und während der täglichen Vor- und Nachbereitung des Unterrichts. Die Schüler übernehmen Verantwortung im Rahmen unserer Schulgemeinschaft und bringen sich mit Ideen und Vorschlägen ein.
Die Struktur des Klassenverbandes in der Jahrgangsstufe 11 ermöglicht es, eine Kultur des gemeinsamen Lernens zu entwickeln, die auch in die Kursstufe weitergetragen werden kann. Dazu gehört eine enge Bindung an Klassenleiter und Tutoren, die den Schülern Halt und Orientierung geben angesichts der schulischen Anforderungen und der zu bewältigenden Entwicklungsaufgaben von Jugendlichen.
Unsere Schule versteht sich als ganzheitlicher Lern- und Lebensraum der Schüler. Die Klassenräume werden ausschließlich von der jeweiligen Klasse genutzt und von dieser mitgestaltet. Der Schulalltag hat einen Rhythmus, bei welchem sich Konzentrations- und Entspannungsphasen abwechseln. Arbeitsphasen werden unterbrochen durch das gemeinsame Frühstücken im Klassenraum, Möglichkeiten von Bewegung und Sport auf dem Schulhof, Diskussionsrunden und die Mittagspause mit einem vielfältigen Essenangebot unseres Anbieters DLS. Im Anschluss an den Unterricht säubert jede Klasse nach einem festen Plan den Raum und generiert so Einnahmen für den Abiturball.
Wissenschaftliches Arbeiten
Als charakteristisch für das Lernen in der Oberstufe kann die zunehmende Orientierung an wissenschaftlichen Methoden und Denkweisen angesehen werden. Der wissenschaftspropädeutische Charakter zieht sich dabei durch die gesamte Bandbreite an Unterrichtsfächern und soll den gedanklichen Zugang der Schüler zum Unterrichtsstoff zunehmend bestimmen. Wissenschaft im Fachunterricht nachzustellen und an ausgewählten Problemstellungen zu inszenieren kann dabei als ein Leitmotiv für unsere weitere Unterrichtsentwicklung herausgehoben werden.
Eine solide Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten bietet das Fach Gesundheit und Soziales in der Klasse 11. Dort werden die Schüler auf das Schreiben der Facharbeit in der Klassenstufe 12 vorbereitet und lernen etwa, selbst wissenschaftliche Fragestellungen zu formulieren und entsprechende Forschungsthesen aufzustellen. Auch die Formen der Recherche, etwa in Bibliotheken und Archiven oder das Führen von Interviews und das Auswerten von statistischem Material spielen eine Rolle. Angewendet werden kann das neue Handlungswissen dann erstmals im Rahmen des Praktikumsberichts am Ende von Klasse 11, der einen fachwissenschaftlichen Teil aufweist. In der Kursstufe gibt das Wissenschaftliche Praktikum den lehrplanmäßigen Rahmen für die weiteren Schritte hin zum universitären Lernen und Forschen. Mit Themenschwerpunkten zur Biotechnologie und der Botanik lernen die Schüler, selbst wissenschaftlichen Fragestellungen nachzugehen und experimentell zu untersuchen. Zudem spielen Aspekte der Technikfolgenabschätzung und der ethischen Beurteilung von Technologien eine Rolle. Wissen und Verantwortung gehören zusammen und unsere Schüler werden dazu befähigt, in ihrem späteren Berufsfeld reflektierte und verantwortungsvolle Entscheidungen zu treffen.